„Wenn ich den See seh´, brauch ich kein Meer mehr!“ – Abschlussklassen in Italien.

Nein, es war kein Badeurlaub und ja, das Wetter war fantastisch.

Am Sonntag früh um 6 Uhr ging es für 50 Schüler der 10a und 10c und drei Begleitpersonen (Herr Möller, Frau Riffel, Frau Potratz) mit dem Bus in Philippsburg los. Die Idee war, dass an einem Sonntag die Strecke über den Fernpass und Brenner gut zu befahren sei – falsch gedacht! Ursprünglich war die Ankunft für 16 Uhr geplant, damit die Jugendlichen die Campinganlage noch erkunden und nutzen können. Als alle nach 19.30 Uhr endlich in ihren Mobile Homes waren, war die Sonne bereits untergegangen und der erste Tag vorbei. Zum Glück verkaufte das Lokal auf der Anlage noch Pizza und die Grundausstattung hatte jeder dabei. Dieses letzte heiße Sommerwochenende hatten sowohl Deutsche als auch italienische Familien genutzt und am Gardasee verbracht. Für die letzten 2 km brauchte der Bus über eine halbe Stunde!

Am Montag früh konnte sich jeder mit dem Nötigsten im Markt auf dem Platz versorgen, bevor es mit dem Bus nach Verona ging, der Stadt von Romeo und Julia und der großen römischen Arena, in der noch immer Konzerte stattfinden. Die Klasse 10a bekam einen Eindruck über die Akustik, weil ihre Mitschülerin Joelle sich traute und ohne Mikrofon „Shallow“ zum Besten gab. Dafür erhielt sie von allen Besuchern der Anlage Applaus, weil es wirklich bis in die oberen Ränge zu hören war.

Der nächste Fotostopp war Julias Balkon und Statue. Ihren Arm zu berühren soll Liebe bringen. Wer den Busen berührt, bittet um Fruchtbarkeit. Da haben wohl einige Jungen nicht zugehört!

Ab 16 Uhr hatten alle die Möglichkeit die Anlage des Campingplatzes zu nutzen. Den Sonnenuntergang am See genossen die Schüler, die mit den Lehrern zusammen um 18.30 Uhr noch mal den Campingplatz verließen.

Der Dienstag war sehr anstrengend, für Schüler, Lehrer und den Busfahrer. Es ging ins 120 km entfernte Venedig. Es war schwül-warm, voll, laut und eindrucksvoll. Vom Busparkplatz ging es mit der Fähre über den Canale Grande zum Markusplatz. Dort teilte sich die Gruppe. Es ist ein Wunder, dass niemand in dem Gewühle verloren ging und es ist kein Wunder, dass die Einwohner Venedigs genervt sind von den Touristen. Einige Schüler hatten doch Schwierigkeiten mit der Orientierung und kamen mit Verspätung am Nachmittag zum Treffpunkt. Zurück ging es mit der Fähre über die Lagune, auch eine eindrucksvolle Fahrt. Es war bereits dunkel, als die Gruppe wieder am Campingplatz ankam.

Mittwochs hatte der Busfahrer eine Pause verdient, die Gruppe machte sich zu Fuß auf in den 2 km entfernten Gardaland Park. Einige Schüler sahen zum ersten Mal den Gardasee, an dem man gut an der Promenade entlang laufen konnte. Der Park war an diesem schwül-heißen Mittwoch nur von einigen Schülergruppen und Familien mit sehr kleinen Kindern besucht, so dass man an keiner Attraktion anstehen musste und bis 16 Uhr wirklich alles mehrmals nutzen konnte – wenn man sich traute! Wer schlau war, hatte das Wetter im Blick und ging rechtzeitig zurück zum Campingplatz. Punkt 16 Uhr ging ein Gewitterschauer über dem See nieder und einige Schüler wurden klatschnass. Aber der Regen war warm und trotzdem eine gute Abkühlung, bevor es um 18 Uhr in eine landestypische Trattoria ging, in der die Schüler ein Mehrgänge-Menü erwartete. Für die meisten Deutschen ist Pasta ein Hauptgericht, in Italien ist es der erste Gang nach der Vorspeise. Als Zwischengang gab es Sorbetto, die Schüler dachten dies sei bereits der Nachtisch. Erst dann kam das Kalbsschnitzel, dann die Nachtischplatte. Die wurde von den Schülern wieder gestürmt. Einige aßen sich dann doch lieber an den untypischen Pommes satt, weil sie die anderen Leckereien nicht mochten. Was der Bauer nicht kennt, ….

Der letzte Tag stand mehr oder weniger zur freien Verfügung, allerdings mussten am Vormittag alle Schüler mit nach Pesceira, der Ort am See zu dem die Campinganlage eigentlich gehört, Viel gab es da nicht zu sehen und die meisten Jugendlichen hatten ihr Geld bereits ausgegeben.

Um 20 Uhr ging es dann mit dem Bus zurück nach Deutschland. Die Rückfahrt lief so gut, dass die Kinder ihre Eltern um 5 Uhr aus dem Bett klingelten um in Philippsburg um halb 6 abgeholt zu werden.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen! Verona, Venedig, Gardaland, landestypisches Essen …. zum Baden hatten sie gar keine Zeit! Die Eindrücke bleiben und sind ja auf Millionen von Fotos festgehalten.