10.Klässler im DDR-Museum Pforzheim und im Theaterstück „Terror“ in Karlsruhe


Der vergangene Dienstag stand für die Abschlussschüler der 10.Klasse ganz im Zeichen von Demokratie und Freiheit. Am Vormittag besuchten die 10b und 10c zusammen mit ihren Geschichtslehrerinnen Frau Potratz und Frau Ritter das DDR-Museum in Pforzheim, das von Klaus Knabe im Jahr 1998 gegründet wurde.

 „Angetrieben durch die Sorge um die demokratische Zukunft, will das DDR-Museum ein Haus für Demokratieerziehung sein. Die pädagogische Ausrichtung des Museums will für die elementaren Menschenrechte sensibilisieren und das Demokratiebewusstsein stärken. Demokratie soll nicht als selbstverständlich, sondern als dauerhaft zu schützendes und fortlaufend weiterzuentwickelndes Gut angesehen werden.“ (www.pforzheim-ddr-museum.de). In drei Stunden gab es einen schnellen Abriss über die deutsche Geschichte von der Paulskirchenversammlung im Revolutionsjahr 1848, über das Kaiserreich von 1871, geboren aus einem Krieg gegen Frankreich, zwei Weltkriege, dazwischen Demokratieversuche in Weimar, Hitlers Diktatur und die daraus resultierende Teilung Deutschlands bis zur geglückten Wiedervereinigung 1990. Für die Schüler sehr viel Input, obwohl es eigentlich nur Wiederholung des Geschichtsstoffes der vergangenen beiden Jahre ist. Interessant waren die echten Exponate aus der DDR und die dazugehörigen Geschichten.

Abends ging es für einige Schüler der 10d nach Karlsruhe ins Theater. Auch hier waren die Menschenrechte, der Grundbaustein der Demokratie, Thema im viel diskutierten Theaterstück „Terror“ von Ferdinand von Schirach. Darf man Menschen töten um eine größere Anzahl zu retten? Soll ein Kampfpilot und Bundeswehrsoldat von einem Schöffengericht freigesprochen werden oder ist er des mehrfachen Mordes schuldig? Darf unser Grundgesetz in extremen Situationen aufgehoben werden? Trotz überzeugendem Plädoyer der Staatsanwältin und eines eher kalten und unsympathischen Piloten war das Ergebnis der Zuschauer am letzten Dienstag, die zum größten Teil aus Schülern verschiedener Schulen bestanden, wie in fast jeder bisherigen Vorstellung: nur 89 Zuschauer sprachen den Piloten schuldig, für 212 Zuschauer kam nur ein Freispruch in Frage. Leider konnten die Schüler nicht zur Diskussion bleiben, da sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist waren, aber die heiße Diskussion ging dafür am nächsten Tag weiter. „Eine Demokratie ist nicht einfach da, und – vor allem – sie bleibt nicht von allein.“ (Joachim Gauck)

Wenn die Schüler in ihrer Realschulzeit das begriffen und verinnerlicht haben, ist schon sehr viel erreicht.